Helene Varges (1877-1946): Dünendurchblick

Helene Varges: Dünendurchblick

Pastell, 24 x 46 cm
mit Rahmen: 37,5 x 59,5 cm
Signiert “Helene Varges” + datiert 1945

Helene Varges besuchte ab 1895 die „Zeichenklasse“ der Handels- und Gewerbeschule in Stettin, zog dann nach einem Jahr nach Berlin, wo sie an der Königlichen Kunstschule Schülerin bei Emil Doepler d.J. und Ludwig Manzel wurde.
Zwischen 1902 und 1904 arbeitete sie in Berlin als Zeichenlehrerin. Danach zog sie nach Juist, von dort an über Emden und Helgoland schließlich 1919 nach Sylt, wo sie gemeinsam mit der Schriftstellerin Margarete Boie lebte.
Eng befreundet war sie auch mit dem Maler Alf Bachmann. Sie bestritt ihren Lebensunterhalt mit dem Zeichnen von ExLibris, kolorierten Linolschnitten und Federzeichnungen für Postkarten. Außerdem entwarf sie Reklame, u.a. für die Badeverwaltung auf Sylt und den HAPAG-Seebäderdienst.
Eigene „farbige“ Bilder malte sie erst recht spät, da sie sich die Farben kaum leisten konnte. Es entstand im Laufe der Zeit eine Vielzahl von Landschaften der geliebten Sylter Natur, überwiegend Pastelle. „Offensichtlich“, resümiert ihr Neffe Günter Varges in seiner Biographie, „hat Helene Varges nie über ihr malerisches Schaffen Buch geführt oder darüber, an wen sie ihre Arbeiten verkaufte.“
Im Westerländer Rathaus wurde 2006 unter dem Titel „Zeit am Meer“ eine Ausstellung der Arbeiten von Helene Varges gezeigt.
Gemeinsam mit Margarete Boie setzte sich die Künstlerin schon früh für den Naturschutz an der Nordseeküste und einen naturverträglichen Inseltourismus ein. Auch in der Bildungsarbeit war sie engagiert. Berühmt wurde ihr 1923 veröffentlichtes Buch „Flutkante und Inselflora“, in dem sie ausführlich und sorgfältig einen Gesamtüberblich über Lebewesen und Pflanzen der Nordseeküste liefert.

Museen: Sylt (Heimatmuseum)

Literatur: Günter Varges - Helene Varges, Werk und Malerleben

Links: http://www.museen-sh.de/Objekt/DE-MUS-074615/lido/2008-604
http://www.gender-archland.uni-hannover.de/746.html?&L=1