- Artikel-Nr.: SW10283
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Mutterglück
Öl auf Leinwand, 52 x 29 cm
mit Rahmen: 66 x 43 cm
Signiert “W. Beckmann” + datiert 1880
Wilhelm Beckmann studierte ab 1868 an der Kunstakademie Düsseldorf bei Eduard Bendemann. Wegen seiner Kurzsichtigkeit wur-de er 1870 vom Kriegsdienst zurückgestellt. Nach dem Brand der Akademie wechselte er als Privatschüler zu Bendemann. Ein Jahr später bezog er sein erstes eigenes Atelier. 1873 reiste er nach München und stellte er sich beim Direktor der Kunstakademie, Wilhelm von Kaulbach, vor. Über Nürnberg, Frankfurt, Mainz und Bonn kehrte er nach Düsseldorf zurück. Beseelt von der Reise entstand sein Werk „Die Hussiten“. In Berlin malte er für seinen Lehrer Bendemann zusammen mit Ernst und Fritz Roeber sowie Bendemanns Sohn Rudolf den Corneliussaal der Nationalgalerie mit Bendemanns Wandbildern aus. Sein Gemälde „Übergabe der Feste Rosenberg im Hussitenkrieg“ wurde von einer Stockholmer Galerie angekauft und erfuhr durch die Reproduktionen eines Kunstverlages weite Verbreitung. Für den Umzug zur Fertigstellung des Kölner Doms 1880 wurde er als einer der künstlerischen Leiter berufen. Die Darstellungen stießen auf breite Zustimmung und legten den Grundstock für weitere Aufträge, u.a. die Ausmalung des Saales im Gürzenich. 1881 stellte er im Salon de Paris aus, wo er u.a. Manet traf. Während er noch an einem Lutherbild arbeitete, erhielt er von der Stadt Eisleben den Auftrag, den Festzug zum 400. Lutherjubiläum zu arrangieren. 1885 reiste er erneut nach München, das immer noch den Mittelpunkt der deutschen Malerei bildete. Sehr verbunden fühlte er sich mit Fritz von Uhde, dem „ultraradikalen Drauflosstürmer“. Der Plan, ein Bildnis des verstorbenen Richard Wagner zu malen, führte ihn 1886 mehrmals nach Bayreuth. Als Kaiser Friedrich III. 1888 starb, erhielt Beckmann in Berlin die Erlaubnis zum Zeichnen. Sein Bild des aufgebahrten Kaisers wurde ein großer Erfolg, reiste durch verschiedene Städte und wurde besonders auch in Schulen gezeigt. Es markierte die Zuwendung Beckmanns zum Realismus. Der Erfolg bestärkte ihn darin, nach Berlin zu ziehen. Dort erhielt er vom Auswärtigen Amt die Anfrage, an einer Gesandtschaftsreise nach Marokko teilzunehmen (1890). Er wurde Lehrer der Porträt- und Malklasse des Vereins Berliner Künstlerinnen. 1896 reiste er für die Deutsche Botschaft zu den Krönungsfeierlichkeiten des Zaren Nikolaus II. nach Moskau, danach nach Italien und Nordafrika. In Florenz traf er Arnold Böcklin. Mittlerweile folgte Beckmann den moderneren Kunstanschauungen und betrieb ein intensiveres Studium der Landschaft. 1907 wurde er Mitglied der Kommission für die Große Berliner Kunstausstellung sowie Hängekommissar der Deutsch-Nationalen Kunstausstellung in Düsseldorf. Beckmann widmete sich in dieser Zeit verstärkt der Interieurmalerei. Als Motive dienten ihm Räume in den Schlössern Paretz, Tegel, Belvedere in Weimar, im Rathaus von Lüneburg sowie in Bayern die Schlösser Weikersheim und Sigmaringen. 1925 zog er nach Danzig, wo er Aufträge vom Reichspräsidenten Hindenburg bekam. Ende der 1930er Jahre erhielt er die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Er starb 1942 in Berlin.
Museen: Berlin, Schwerin, Düsseldorf
Literatur: Thieme-Becker Bd. 3, S. 156; Dressler S. 57, Vollmer Bd. 1, S. 152; Boetticher Bd. I,1, S. 68; Busse S. 81 (#05239).
Links: https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Beckmann_%28Maler%29; http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/wilhelm-beckmann/auktionsresultate